Bericht über die Erasmus+ Training Mobility (STT) von Univ.-Prof.in Dr.in Agnieszka Czejkowska und Dr. Jan Niggemann, M.A. an der ELTE- Universität Budapest/Ungarn
Graz, 04.05.2022
Vom 19.-21.04.2022 waren Univ.-Prof.in Dr.in Agnieszka Czejkowska und Dr. Jan Niggemann, M.A. vom Arbeitsbereich Bildungstheorie und Schulforschung mit dem Programm Erasmus+ (STT) für Lehrendenfortbildung am ELTE PPK Institute of Intercultural Psychology and Education der Eötvös Loránd University in Budapest, Ungarn zu Gast. Im Rahmen eines internationalen Trainings wurden sie durch die Institutsleiterin Professoin Dr. Lan Anh Nguyen Luu empfangen und durch gemeinsame Workshops geführt, an denen auch Kolleg:innen aus Südkorea, dem International Office der ELTE und wissenschaftlichem Nachwuchs teilnahmen.
In zwei Präsentationen haben Professor Kyung Hwan Mo und Professor Sang Hwan Seong vom College of Education der Seoul National University in Südkorea über Prozesse und Herausforderungen der Lehrer:innenausbildung und Schulbildung in einer sich global und lokal diversifizierenden Gesellschaft gesprochen und besonders auf die Herausforderungen durch gesellschaftliche Polarisierung bei gleichzeitiger Begrenzung des Wachstums verwiesen. Neben Einblicken in die wechselvolle Geschichte Südkoreas wurden Schnittmengen zu Fragen der Diversität, der Demokratisierung und der sozialen Gerechtigkeit von Bildung und Teilhabe in und durch die Lehrer*innebildung ausgeführt und diskutiert.
Unter der Überschrift “Ethical and Aesthetical Standards for professional Development in Education” haben Univ.-Prof.in Dr.in Agnieszka Czejkowska und Dr. Jan Niggemann, M.A. vom Arbeitsbereich Bildungstheorie und Schulforschung eine Grazer Perspektive einbringen können, die mit starkem Bezug zu den beschriebenen Veränderungen eine ganze Reihe an fachlichen und didaktischen Übersetzungen und Ausarbeitungen ermöglichten. Neben der Vorstellung der Arbeitsschwerpunkte in der Perspektive der Bildungstheorie und mit Blick auf den Kontext Schulforschung, wurden besonders die ethischen und ästhetischen Dimensionen von Lehrer*innenbildung als vielversprechende Perspektive diskutiert, mit der es gelingen könne, multiperspektivische Realitäten als Bildungsaufgaben und -aufträge greifbar zu machen und zu gestalten.
Ausgehend von den Erfahrungen und Forschungsperspektiven der Budapester Kolleg:innen auf formale und informelle Bildungsprozesse in der Lehrer:innenausbildung, präsentierten Professor Dr. Janos Gyori (Schwerpunkt Shadow Education) und Assistant Professor Dr. Erzsébet Csereklye (Schwerpunkt Internationalization of Teacher Training) neue Sichtweisen und Best-Practice Beispiele auf strukturierte Studienprogramme. Die avancierte Programmgestaltung und neue Formate der Begutachtungsverfahren an der ELTE-Universität wurden im Hinblick auf Möglichkeiten einer Bologna-gerechten Studienarchitektur (PhD) für die Lehramtsstudien intensiv diskutiert. Mögliche Kooperationen im Rahmen der Professionalisierung von Lehramtsstudierenden wie auch Lehrer:innen (PhD-Betreuung und Lehre) wären ein wichtiger Schritt in Richtung einer Internationalisierung der Ausbildung in allen drei Institutionen.
Das Training war vom intensiven Austausch und Sondieren weiterer Kooperation geprägt. Die wechselseitigen Einblicke in die Forschungs- und Lehrtätigkeit der Kolleg:innen bestätigten die bleibende Notwendigkeit einer theoretisch geleiteten Forschungs- und Lehrpraxis ebenso wie die kritische Würdigung von Gemeinsamkeiten und Unterschieden der jeweiligen Kontexte und des Gegenstandsbereiches.
Nähere Informationen finden Sie hier: https://ippi.ppk.elte.hu/en/content/international-seminar-at-iipe.t.26964