Ort: Strassoldogasse 10, EG, SR 14.01
Der Vortrag skizziert Bedingungen für eine weltoffene und diversitätsfreundliche pädagogische Arbeit in Schule und anderen Handlungsfeldern. Ausgehend vom Kontext gegenwärtiger Migrationsgesellschaften wird das Spannungsverhältnis zwischen gelebter Vielfalt und ersehnter Ähnlichkeit hinsichtlich der national-kulturellen Zuordnungen und der Geschlechterverhältnisse erläutert. Wie verlaufen Prozesse des Fremdmachens und wie werden dennoch und zugleich Zugehörigkeiten beansprucht und realisiert? Welchen Anteil haben Lehrkräfte in der machtvollen Institution Schule an Ausgrenzung und Inklusion?
Der in feministischen Theorien entfaltete Begriff der Differenz beschreibt Verschiedenheit als Störung in der Ordnung des Einen und vermittelt eine Ahnung von der Uneindeutigkeit geschlechtlicher Identifikation. Komplexe Geschlechterverhältnisse verunsichern vertraute Ordnungsvorstellungen und stehen für die Möglichkeit, anders zu sein, ohne fremd gemacht zu werden. Dem geht der Vortrag im Zusammenhang aktueller national-kulturalistischer Tendenzen nach, die bestimmte Männer und bestimmte Frauen fremd machen und als bedrohlich oder defizitär repräsentieren. Wie könnte eine geschlechterreflexive und migrationsgesellschaftliche Bildungsarbeit mit angehenden Lehrer_innen aussehen?