KusMINT - Kultursensible Pädagogik im MINT-Unterricht
Projektbeschreibung:
Kultursensible Pädagogik, auch als Culturally Responsive Pedagogy (CRP) bezeichnet, beschreibt die Fähigkeit von Lehrpersonen, die Bedürfnisse der Lernenden zu verstehen und zu erkennen, um effektiven Unterricht sowohl auf individueller als auch auf Gruppenebene zu gestalten und das Klassenklima zu fördern (Emmer & Stough, 2001; Ladson-Billings, 1996, 2006, 2008). Es gibt zwar Arbeiten, die sich auf Mehrsprachigkeit konzentrieren, allerdings gibt es im deutschsprachigen Raum nur wenige Materialien, die die Unterrichtsgestaltung für Schülerinnen und Schüler mit unterschiedlichen kulturellen Hintergründen unterstützen (Glanzer, 2023). Besonders im naturwissenschaftlichen und Informatik-Unterricht ist dies relevant, da in diesen Fächern Schüler:innen oft das Gefühl haben, nicht willkommen zu sein und frühzeitig ihr Interesse verlieren. In Österreich ist das CRP-Konzept in MINT-Fächern, das in anderen Ländern (z.B. Neuseeland, Kanada) nachweislich großen Erfolg erzielt hat, weitgehend unbekannt. Zentral ist, dass durch den Einsatz von CRP-Strategien alle Schüler:innen profitieren können. Wenn junge Menschen nicht über das Wissen, dass sie von zu Hause mitbringen gefragt werden und die Schule als einen fremden, gefühllosen und unsicheren Ort wahrnehmen, an dem sie sich nicht zugehörig fühlen, kann sich dies in schwierigem oder störendem Verhalten widerspiegeln (Glynn, Cowie, Otrel-Cass & MacFarlane, 2010). Das Ziel dieses Projekts ist es, zentrale CRP Konzepte verständlich für Lehrpersonen aufzubereiten, mit Fokus auf die Bereiche der Sekundarstufe I in Informatik und den Naturwissenschaften. Im Zeitraum von drei Monaten werden auf der Grundlage einer Literaturrecherche Konzepte und Umsetzungsvorschläge entwickelt, die dann gemeinsam mit Lehrpersonen überarbeitet werden. Nach diesem Co-Creation-Prozess sollen anschließend Unterrichtsmaterialen erstellt werden die Schulen und Lehramtsstudierenden als OERs zur Verfügung gestellt werden.
Projektteam:
Kathrin Otrel-Cass (Uni Graz)
Stefanie Rauch (Uni Graz)
Michaela Frieß (MS St. Leonhard)